Wissenswertes über mein Anbauverfahren

„Einen Garten zu Pflanzen bedeutet an morgen zu glauben.“ Audrey Hepburn

Das Wissen, das ich mir über Vielfaltsgärtnerei und Permakultur angeeignet habe versuche ich in meinem Garten zur Anwendung zu bringen.

Vom Samen bis zur Pflanze wird das Gemüse unter biologischen Aspekten kultiviert. Das samenfeste Biosaatgut beziehe ich von Bingenheimer Saatgut https://www.bingenheimersaatgut.de/de oder vom Biogartenversand Hof Jeebel https://biogartenversand.de/. Gemüsepflänzchen kaufe ich regional bei der Gärtnerei Jahn http://www.gaertnerei-jahn.de/index.php?info_kat=39#. Bereits die Samen werden in Kamillentee oder Baldrianblütenextrakt gebadet um die Keimung zu fördern oder kälteempfindlichen Arten zu einem guten Start zu verhelfen. Durch vergorene Brühen erhalten die Pflanzen, die Nährstoffe, die sie zu ihrem Wohlbefinden benötigen.  Für gesundes und kräftiges Wachstum ist neben Stickstoff, Phosphor und Kalium eine ganze Palette an Stoffen nötig, die das Wurzelwachstum fördern und die Abwehrkräfte stärken. Leicht verwertbare Jauchen aus Brennnessel, Ackerschachtelhalm oder Beinwell wirken schnell und ergänzen langsam wirkende Dünger wie Kompost. Regelmäßige Spritzungen der verdünnten Jauchen oder Pflanzentees unterstützen die Pflanzen bei ihrer Abwehr gegen Krankheiten oder vergrämen Schädlinge.

Die Mischkultur sowie das Beachten der Fruchtfolge bieten viele Vorzüge. Durch sie wird der Lebenszyklus zahlreicher Schadorganismen (Schadinsekten, Erreger von Pflanzenkrankheiten, Beikräutern) unterbrochen, die sich sonst leichter ausbreiten könnten.

Pflanzen mit verschiedenen Wurzelsystemen durchdringen unterschiedliche Bodenschichten und wirken strukturverbessernd. Indem abwechselnd Kulturen mit verschiedenen Ansprüchen angebaut werden, wird verhindert, dass sich die Nährstoffreserven des Bodens erschöpfen.

Die Beete werden nicht mehr umgegraben, sondern mit der Doppelgrabegabel gelockert und mit Kompost angereichert. Eigener Kompost wird aus Ernterückständen, Pflanzenkohle, Bokashi und effektiven Mikroorganismen hergestellt. Nur die Oberfläche des Bodens wird bearbeitet, um die Entstehung eines lockeren, nährstoffreichen Substrates zu fördern. Dies erlaubt den Gemüsewurzeln, sich mehr in die Tiefe als seitwärts an der Oberfläche auszubreiten. Dadurch können die Abstände innerhalb der Kulturführung enger gesetzt werden, ohne dass sich die Pflanzen im Wurzelbereich gegenseitig behindern. Im ausgewachsenen Zustand bedeckt das Blattwerk die Wachstumszone, wodurch vermehrt Feuchtigkeit im Boden gehalten und das Aufkommen von Beikräutern verhindert wird.

Nur ein belebter Boden ist ein fruchtbarer Boden. Bei diesem Ansatz spielen auch Regenwürmer eine bedeutende Rolle für die Bodengesundheit – ihre Tunnel belüften und entwässern ihn, während ihr Kot die Bodenpartikel miteinander verbindet. Unterstützt werden sie durch Mikroorganismen, Pilze und andere Lebewesen die einen Großteil der Tätigkeiten verrichten können, die für die Erhaltung eines lockeren und fruchtbaren Bodens notwendig sind, vorausgesetzt die Bodenschichten werden nicht umgekehrt.

Um Lücken bei den Kulturen zu schließen bedecke ich den Boden mit einer Mulchschicht. Sie bewahrt die oberen Schichten vor zu starker Erwärmung und Feuchtigkeitsverlusten. Da Bodenorganismen auf ausgeglichene Temperaturen und Feuchtigkeit angewiesen sind, bleiben gemulchte Böden bis in die obersten Schichten belebt. Durch Gras- oder zerkleinerten Staudenschnitt wird dem Boden darüber hinaus auch organische Substanz zugeführt, die mit der Zeit abgebaut wird.